Der Charakter Gesinnung: Alter: Herkunft: Rom Besonderheiten:
Thema: Mode in der Renaissance 07.10.17 10:40
Geschichte der Mode
1450-1500. Wie auch im 21. Jahrhundert änderte sich die Mode damals kaum in einem Abschnitt zwischen 5 und 10 Jahren.
Einblick:
Das Spektrum der venezianischen Gesellschaft- und Kleidung- am Ende des 15. Jh. wird in diesem Panorama deutlich. Die Menschen, rings um die Rialtobrücke tragen 1494 eine ganze Reihe verschiedener Stile, die viel über die gesellschaftliche Stellung aussagen. Gondolieri und junge Männer zeigen sich ganz modebewusst mit langen, lockigen Haaren und wunderschönen ziponi (Wämsern) mit Ziernähten, Faltröcken und camise (Hemden). Besonders vielfältig sind ihre calze (Strümpfe). Die Kleidung ihrer Passagiere zeigt dezentere und hochwertigere Ausführungen dieser Moden, zuweilen bedeckt mit weiten offenen Mänteln. An Land und auf Brücke stehen Patrizier, Mitglieder der Gilden und Würdenträger. Sie tragen Barette und lange Amtsgewänder in Rot und Schwarz mit sehr weit ausgeschnittenen Ärmeln, den sogenannten Dogalinen.
Reisende aus islamischen Ländern, die mit Venedig Handel trieben, sind an ihren Turbanen zu erkennen. Zwei jüdische Passanten tragen schwarze Hüte und sind in orientalische Seide gekleidet. Auf dem Balkon stehen weiß gekleidete Dominikanermönche und Geistliche in roten Roben unter weißen Alben (liturgische Gewänder). Frauen sieht man kaum in der Öffentlichkeit, einige schauen aus dem Fenster und klopfen aus dem Dach Orientteppiche aus. An Dachstangen hängen Leinenhemden und andere Kleidungsstücke, die normalerweise nicht zu sehen sind.
Damenmode
Um die Mitte des 15. Jh. zeigten sich in der Frauenkleidung deutliche regionale Unterschiede. Für das im Mittelalter übliche einteilige Gewand entwickelte sich die Form und Schnitt eine breite modische Palette. Durch die wachsende Vielfalt an einzelnen Kleidungsstücken experimentierten die Schneider nun mit den vom Mieder losgelösten Röcken und Ärmeln und arbeiteten Kragen und Schnürverschlüsse ein. Kopfbedeckungen änderten sich kaum, wurden nur wesentlich aufwendiger. Mit dem Verschwinden des länglichen gotischen Modestils wurde die Kleidung weicher und breiter. Fortschritte in der Weberei führten zu einer Zunahme der Textilproduktion. Das machte Stoffe erschwinglicher, insbesondere für die wachsende, wohlhabende Schicht der Händler. In Nordeuropa blieben Felle zum Wärmen unverzichtbar.
Beispiele:
Hauben und Schleier
Kopfbedeckungen betonten bei Frauen häufig eine hohe, glatte Stirn. Viele bleichten ihr Haar modisch blond oder zupften die Stirnhaare. Zylindrische Hauben unterschiedlicher Höhe, gestürzt durch kleine Kappen oder Gestelle, waren in Frankreich, Burgund, England und den Niederlanden modern. Mit Draht und Nadeln wurden daran feine Seiden- oder Leinenschleier befestigt.
Beispiele:
Herrenmode
Von den 1480er- Jahren an ersetzten neue, breitere Formen den letzten Spuren mittelalterlicher Männerkleidung. Anstelle der schmalen, länglichen Gestalt bevorzugte der Mann der Renaissance in seinem bodenständigeren künstlicherischen und wissenschaftlichen Streben geradlinige Formen, die sich seitlich ausdehnten. Man trug das Haar nicht mehr soldaditsch gestutzt, sondern in langen, natürlichen Locken. Männer begannen, verschiedene Kleidungsstücke als Ensemble zu tragen und nutzten Oberflächen, Stoffe und Borten für Verzierungen. An Übergängen wie Nähten, Ärmeloberkanten und unter Schnürungen wurden darunterliegenden Stofflagen sichtbar. Neben gefälteten Stoffen sah man auch natürlich fallende Falten, die besonders bei rund geschnittenen Stoffen effektvoll waren.
Beispiele:
Wandel
Mit den Lebensphasen veränderte sich auch die Kleidung des Mannes, die seinen Platz in der Gesellschaft anzeigte. Junge Männer trugen kurze, enge Wämser und Röcke, die viel Bein zeigten.Etwa ab 25 Jahren verschob sich die Saumlänge am Oberschenkel weiter nach unten, um mit zunehmenden Alter sogar bis auf den Boden zu reichen. Lange, dunkle Mäntel betonten die Würde derer, die nicht körperlich arbeiteten, der Würdenträger, Gelehrten oder Ärzte. Gleichzeitig hielten die bodenlangen Mäntel aber auch warm.
Beispiele:
Unterwäsche und Korsetts:
Frauen trugen unter ihren Kleidern nur ein Leinenhemd, welches gleichzeitig als Nachtgewandt diente. In kalten Jahreszeiten durften sie unter ihre Röcke auch Hosen anziehen. Im Gegensatz zu Frauen durften Männer "richtige" Unterwäsche tragen. Diese bestand meist aus Baumwolle/Leinen und ist mit der heutigen Unterhose des Mannes zu vergleichen. Diese wurden mit Schnüren an den Seiten zusammengebunden.
Die ersten Vorläufer des Korsetts entwickelten sich erst in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus versteiften Miedern. In Österreich entdeckte man im Jahre 2008 mehr als 2700 Büstenhalter aus Leinen in den Körbchengrößen C, die aus der Zeit zwischen 1440 und 1485 stammen.
Quelle: Wikipedia Express.de Mode-3000 Jahre Kostüme, Trends, Stile, Designer